Zwischen Bierkästen und Bits: Unser Rückblick auf die INTEC 2025

Vom 11. bis 14. März waren wir als Aussteller auf der INTEC in Leipzig – einer der wichtigsten Messen Europas für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik. Gemeinsam mit der parallel laufenden Zuliefermesse Z ist sie der Branchentreffpunkt für den produzierenden Mittelstand.
Zwischen Halle 2, K14 und echtem Austausch – was wir von der INTEC 2025 mitgenommen haben
Wir waren vor Ort, um zu zeigen, wie Unternehmen ihren Vertrieb digitalisieren und zukunftssicher gestalten können. Und schnell wurde klar: Der Bedarf an digitalen Lösungen ist da – aber der Einstieg muss für viele niedrigschwellig, pragmatisch und individuell sein.
- Niedrigschwellig: Viele Unternehmen haben zwar Interesse an Digitalisierung, aber ihnen fehlen die Ressourcen (Zeit, Geld, Personal), um große, komplexe Digitalprojekte sofort umzusetzen. Sie brauchen Lösungen, die sie mit vertretbarem Aufwand angehen können – Schritt für Schritt.
- Pragmatisch: Es geht nicht um Hochglanz-Visionen, sondern um konkrete Lösungen für echte Probleme im Alltag – z. B. die Entlastung des Vertriebs, bessere Prozesse oder eine übersichtliche Bestellplattform. Unternehmen wollen Lösungen, die ihre aktuellen Herausforderungen unmittelbar adressieren – keine theoretischen Konzepte ohne klaren, praktischen Nutzen.
- Individuell: Jedes Unternehmen hat andere Herausforderungen. Deshalb funktionieren „Lösungen von der Stange“ oft nicht. Was für das eine Unternehmen perfekt passt, ist für das andere irrelevant. Digitalisierung muss sich an den bestehenden Prozessen, Strukturen und Prioritäten im Unternehmen orientieren.
Kurz gesagt: Viele Mittelständler wollen digitalisieren – aber nur, wenn es für sie realistisch umsetzbar ist, ein echtes Problem löst und auf ihre Situation zugeschnitten ist. Kein Overengineering, sondern passgenaue, sinnvolle Lösungen.

Digitalisierung ist kein Standardprodukt – sie beginnt bei den Problemen der Unternehmen
In zahlreichen Gesprächen wurde deutlich: Die meisten Unternehmen suchen bereits aktiv nach digitalen Lösungen – aber nicht nach irgendeiner Lösung, sondern nach der richtigen für ihre konkrete Situation. Das kann ein Onlineshop für Ersatzteile sein, eine Software zur Produktionsoptimierung, ein KI-gestützter Bestellprozess oder ein Self-Service-Portal zur Entlastung des Vertriebsinnendienstes.
Und doch gleicht kein Bedarf dem anderen – selbst dann, wenn zwei Firmen in derselben Branche tätig sind. Warum?
- Weil Prozesse historisch gewachsen sind
- Weil Herausforderungen unterschiedlich priorisiert werden
- Und weil digitale Transformation immer auch ein kultureller Wandel ist

Unser Ansatz: klein starten, gemeinsam wachsen
Unsere Idee, mit modularen Lösungen und einem Proof of Concept zu starten, wurde durch die Gespräche klar bestätigt. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt – große, aufwändige Digitalisierungsprojekte ohne greifbaren Nutzen haben es schwer.
Unternehmen wollen sehen, dass eine Lösung funktioniert, bevor sie groß investieren. Sie wollen Sicherheit, Orientierung – und einen Partner, der nicht nur Software liefert, sondern mitdenkt.

Education first: Warum Digitalisierung auch Aufklärung bedeutet
Ein weiterer wichtiger Punkt: Viele Unternehmen verbinden mit Digitalisierung nicht nur Chancen, sondern auch Unsicherheiten. Fragen, die uns immer wieder begegnet sind:
- Bedeutet Digitalisierung, dass ich meinen Job verliere?
- Werden meine Mitarbeitenden überfordert sein?
- Wird mein Kunde die persönliche Beziehung vermissen, wenn plötzlich ein Chatbot antwortet?
- Lohnt sich das überhaupt – oder ist das am Ende nur teuer?
Das zeigt: Unsere Rolle als Partner für die Digitalisierung beginnt nicht mit der Technologie – sondern mit der Aufklärung und Ausbildung. Was genau bedeutet „digitaler Vertrieb“ für das einzelne Unternehmen, die Kunden und die Mitarbeitenden? Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg? Was verändert sich – konkret und nachvollziehbar?

Impuls, Austausch, Perspektivwechsel – live auf der Messe
Besonders wertvoll war unser Impulsvortrag im Forum Interaktiv. Geplant als kurzer Beitrag zum Thema Digitalisierung im Vertrieb, entwickelte sich daraus eine lebendige Diskussion mit dem Publikum. Themen wie Generationswechsel, demografischer Wandel, hybride Vertriebsmodelle und der sinnvolle Einsatz von KI haben den Nerv getroffen.
Was wir dort erlebten, war der eigentliche Kern der Messe: echtes Interesse, ehrliche Fragen und der Wunsch, gemeinsam weiterzudenken. Das hat uns gezeigt, wie wichtig Formate sind, in denen Zuhören und Austausch mehr zählen als perfekte Präsentationsfolien.

Und dann war da noch das Bier …
Ein etwas anderes Messe-Highlight: unsere Bierkästen. Ursprünglich wollten wir unsere Gäste klassisch mit Kaffee empfangen – doch das Interesse war eher überschaubar. Erst als wir umdisponierten, kamen die Gespräche so richtig in Gang. Zwischen Messebier und Fachgesprächen entstand genau die persönliche Nähe und das Vertrauen, die als Basis jeder Zusammenarbeit – und besonders für ein so neues Thema wie die Digitalisierung – unerlässlich sind.
Denn so individuell wie die Lösungen sein müssen, so persönlich ist auch der Weg dorthin. Jedes Projekt basiert auf Beziehungen – auf Zuhören, auf Verständnis und auf einem Miteinander auf Augenhöhe.

Unser Fazit: Digitalisierung ist ein Marathon und kein Sprint – aber einer, den man nicht alleine laufen muss
Die INTEC 2025 war für uns ein starker Impulsgeber. Sie hat uns gezeigt, dass der Mittelstand bereit ist für Digitalisierung – aber nicht für Lösungen von der Stange. Dass Veränderung Mut braucht – aber auch Partner, die sie begleiten. Und dass der erste Schritt oft ein Gespräch ist. Manchmal mit Kaffee, manchmal mit Bier – aber immer mit Offenheit.
Ein großes Dankeschön an alle, die mit uns diskutiert, gefragt, gezweifelt und gelacht haben – und natürlich an das Team der INTEC für die Organisation. Wir freuen uns auf den weiteren Austausch. In Projekten, Workshops oder vielleicht wieder auf der nächsten Messe.
Digitalisierung anpacken – aber richtig.
Sie denken über digitale Lösungen nach, wissen aber nicht, wo Sie anfangen sollen?
Dann lassen Sie uns sprechen. Unverbindlich, konkret und auf Augenhöhe.
Schreiben Sie uns an consulting(at)netresearch.de oder vereinbaren Sie direkt einen Termin – für einen ersten Austausch über die nächsten, machbaren Schritte in Richtung Digitalisierung.

Luca Becker
Ihr B2B-Commerce-Experte