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TYPO3 Developer Days 2024: Unsere TOP-Sessions im Rückblick

Inhaltsverzeichnis

TYPO3 Developer Days: Plattform für TYPO3-Enthusiasten

Die diesjährigen TYPO3 Developer Days, ein jährliches Highlight für Entwickler, Enthusiasten und Anwender des beliebten Content-Management-Systems, fanden in der malerischen Stadt Karlsruhe statt. Vom 1. bis 3. August 2024 bot das Event eine perfekte Plattform für den Austausch neuester Entwicklungen, Techniken und Best Practices rund um TYPO3. Mit einem abwechslungsreichen Programm, das von tiefgehenden technischen Workshops über eine inspirierende Keynote bis hin zu Networking-Events reichte, lockte die Veranstaltung eine internationale Gemeinschaft von TYPO3-Experten und -Anwendern an.

In diesem Jahr standen besonders die Themen Nachhaltigkeit in der Softwareentwicklung, die Integration neuer Technologien, aber auch Themen rund um KI im Fokus. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, direkt von den führenden Köpfen der TYPO3-Community zu lernen oder in eigenen Sessions Projekte und Herausforderungen zu diskutieren.

Sessions & Talks

Unsere TYPO3-Experten Thomas Schöne und Martin Wunderlich waren vor Ort und haben einige Eindrücke zu den Sessions und Talks festgehalten.

Thomas Schöne
TYPO3-Developer
(Themen 1-4)

Martin Wunderlich
TYPO3-Developer (Frontend)
(Themen 5-10)

Sebastian Bergmann: Testing with Doubles: Why, When and How?

Bei diesem Vortrag ging es hauptsächlich um Grundlagen über das Testen. Hier und da ging es auch etwas tiefer. Wichtigster und am häufigsten genannter Satz: “Don’t test, what you don’t own”. Also grob: Alles, was irgendwie extern eingebunden wird, muss nicht von dir getestet werden. Zumindest nicht als Unittest. Anhand einiger Codebeispiele zeigte Sebastian außerdem Best Practices und Ideen, wie man am besten Tests schreibt und was man sein lassen sollte. Dabei startete er auf einem sehr grundlegenden Niveau und ging im Laufe der Zeit noch auf fortgeschrittenere Praktiken ein. So wurde unter anderem erörtert, welche Teile der eigenen Anwendungen wie getestet werden sollten und welche nicht.

Benni Mack: Language Overlay - How it works

Wer Benni Mack kennt, weiß, dass er wirklich sehr gute Vorträge hält. Es ging nicht nur um Language Overlays, sondern eher um Overlays im Allgemeinen. Neben Sprachen gibt es da zum Beispiel noch die Workspaces. Die generelle Verwendung von Overlays ist so weit allen bekannt. Ziemlich interessant war ein kurzer Auszug darin, wann man den Strict und wann man den Fallback Mode verwendet. Strict ist tendenziell immer zu bevorzugen, denn dann weiß man woran man ist. Im Strict Mode, wird ein Element nur angezeigt, wenn es in der angefragten Sprache auch wirklich existiert. Im Fallback Mode wird das Element in der Standardsprache angezeigt, wenn es in der gerade angefragten Sprache nicht existiert. Der Fallback Mode eignet sich sehr für zum Beispiel Schweizerdeutsch → Deutsch. Da gibt es nur einige Worte, die übersetzt werden müssen. So reicht es, den Fallback Mode zu verwenden und nur für die Elemente eine Übersetzung anzulegen, für die sich Wörter unterscheiden. Ähnliches gilt für die leichte Sprache.

Fjora Hodo: Navigating uncharted waters: Quick TYPO3 adoption in a new market

Eher einer der spirituellen Vorträge. Es ging um die Einführung von TYPO3 in Albanien. So gab es im Jahr 2018 noch Suchergebnisse bei Google in albanischer Sprache zum Thema TYPO3. Und das, obwohl 1 % der Bevölkerung als Programmierer arbeitet. Die Speakerin war die erste, die sich in Albanien mit TYPO3 beschäftigte. Sie arbeitete in ihrem ersten Projekt, schloss sich mehr und mehr der sehr guten Community an, startete Schulungen zu dem Thema und mittlerweile gibt es in Albanien ~50 Agenturen, die TYPO3-Dienste anbieten.

Thomas Schöne: Empowering TYPO3 with Data Sovereign LLMs: An Overview 

Ich war dran! Long Story short: Es lief ziemlich gut. Der große Raum (~400 Plätze) war knapp zur Hälfte besetzt. Ich schätze 150 Leute+. Ich startete mit einem kurzen Vergleich heutiger großer LLMs und der Filesharing Scene in den 00er Jahren. Dann beschrieb ich kurz, was Content überhaupt ist und was es für Probleme macht ihn an die großen LLMs zu geben. Ich zeigte die Vor- und Nachteile von eigenem Hosting eines LLMs und der Verwendung von kommerziellen Anbietern auf. Als Letztes beschrieb ich unseren Weg, wie wir mit der Verwendung verschiedener Open-Source-Tools aktuell selbst ein LLM hosten und einsetzen.

Luisa Sofie Faßbender, Joeline Bersch, Myrna Gönnemann, Ana Mitrovic: Insights into TYPO3 Marketing

Vier Damen des TYPO3-Marketingteams stellten ihre Aktivitäten vor. Dies umfasste primär die Bereiche Paid Ads, um die Markenbekanntheit zu steigern. Vor allem auch in Nicht-DACH-Märkten.
Passend dazu ging es auch um Aktivitäten, um eben die Beschränkung auf DACH etwas aufzuweichen. So hörte ich von einem neuen Beigeordneten, der TYPO3 in Spanien bekannter machen soll und dabei auch z. B. an den spanischen Übersetzungen arbeitet.
Des Weiteren gibt es wohl Aktivitäten in Richtung Polen, Niederlande und es wurde auch von einer Anfrage einer bekannten kanadischen Stadt berichtet, die man eventuell nutzen will, um da Fuß zu fassen. Im Raum war auch eine Frau aus Südafrika, die dort eine Pionierin mit TYPO3 ist.

Rachel Foucard: Time Management for Developers

Ich wusste nicht ganz, was mich hier erwarten wird, da es sich wohl eher an Leute richtete, die mit ihrer Zeit nicht klarkommen. Ich bin ganz gut in der Selbstorganisation und komme selten in solche Art Stress. Das bestätigte sich dann auch im Vortrag, da ich nichts Neues hörte und mir das alles in der ein oder anderen Art im Leben schon erarbeitete.

Hier stichpunktartig interessante Punkte, die sie brachte:

  • lerne zu priorisieren
  • statt perfektionistisch sein zu wollen lieber nach der 80-20-Regel gehen (die nenne ich persönlich so, sehe sie meist als exponentielles Kurvendiagramm): also danach gehen wie "gut genug". Perfekt wird es eh nie und gut genug (etwa 80 % Perfektion) sind i.d.R. schon in 20 % der Zeit erreicht und reicht größtenteils völlig. Entscheidend ist es, den Punkt zu erkennen, wo viel Aufwand nicht zu nennenswert besserem Ergebnis führt
  • keine @todos im Code schreiben. Diese werden eh NIE gemacht und frustrieren später nur, wenn man sie sieht
  • besser in dem etablierten Organisationstool festhalten. Also in unserem Fall in einem Bugtracker wie Jira
  • To-dos in ausführbare kleine Aufgaben aufteilen. Wenn To-dos zu vage oder zu groß sind, stressen sie nur und man prokrastiniert. Wenn sie aber in absehbarer Zeit machbar sind, kann man sie auch einplanen
  • To-dos nicht einfach nur als Wörter in eine To-do-Liste schreiben, sondern sich auch immer deren Größe visualisieren, damit man ein Gefühl dafür bekommt, was man schaffen kann
  • dazu der aus meiner Sicht auch sehr sinnvolle Tipp: IMMER möglichst akkurat die Zeit buchen. Nicht nur, weil es Projektmanager oder Teamlead so möchten, sondern auch für sich selbst. Eben um zu lernen, wie groß Aufgaben sind, die man hat und einschätzen zu lernen, was alles in einem Tag machbar ist

Sandra Erbel, Lina Wolf: Switch your extension’s documentation to the new PHP-based rendering: Live Demonstration

Die beiden Frauen vom TYPO3-Dokumentationsteam lieferten einen guten Vortrag ab. Es ging darum, dass TYPO3 ein neues Tool verwendet für das Rendern der Dokumentation. Vorher dauerte das Ganze mit etwas namens "Sphinx" wohl ca. 30 Minuten, jetzt eher 2 Minuten. Anhand eines Beispiels wurde kurz erläutert, wie man die Configdateien anpassen muss für das neue System. Bisher gab es eine settings.cfg für die Einstellungen, wie die Dokumentation gerendert werden soll, diese wird abgelöst durch die guides.xml des neuen Systems.

Zack Lott: The SAST and the furious

Dieser Talk im großen Raum drehte sich um Security. Genauer gesagt um Scanner, die man sich in die Automatisierung einfügen kann, um die Sicherheit zu erhöhen, indem man schneller Schwächen findet. Der Vortragende stellte hier primär zwei Tools vor, die sie verwenden.
Das erste nennt sich Semgrep und scannt den PHP-Code darauf, ob bestimmte Sicherheitsthemen eingehalten werden.
Das zweite ist Trivy und dient dazu, die oft abertausende Dependencies in PHP und Javascript abzuscannen auf bekannte Sicherheitsprobleme in der jeweiligen Version. Damit kann man auch gute Übersichten dafür generieren.

Simon Praetorius: Vite – TYPO3’s nimble frontend companion

Der Vortragende ist auch der Autor der TYPO3-Extension, welche das Vite im TYPO3 verfügbar macht und ist augenscheinlich auch ein sehr erfahrener TYPO3-Entwickler.
Es gab einen interessanten Einblick in die Geschichte der Frontend-Builder. Er hat erläutert, dass seine Lösung aus zwei Komponenten besteht: einmal die Vite-Seite, womit er dafür einen Server startet und einmal die TYPO3-Seite in der Extension, die letztlich schaut, ob man im Dev-Kontext ist oder auf Live. Im Dev-Kontext linkt er dann die Assets zu diesem hochgefahrenen Server, womit auch das Hot Module Replacement geht. Bei Live wird die generierte Manifest-Datei verwendet, um dann zuzuordnen, welche Assets verwendet werden.
Interessant fand ich erstmal noch die Hinweise, dass es dabei auch einen SVG Icon Provider gibt und man auch platzhaltermäßig Styles in Yamls ersetzten kann, z. B. für den RTE-Editor.

Helmut Hummel: Responsive Images

Eines der wenigen Frontendthemen, daher war es für mich ein Must-See. Helmut Hummel stellte im Prinzip vor, was responsive Images sind. Für mich nichts Neues letztlich, aber vielleicht kurz zusammengefasst:

  • picture tag mit srcset, da kann man für verschiedene Auflösung jeweils kleinere Bilder ausliefern
  • da das nur auf Auflösung geht, aber nicht in Betracht zieht, ob das Bild z. B. in einem Text-Bild-Teiler ist und nur die Hälfte des Platzes braucht, gibt es noch das Attribut "sizes", wo man z.B. 50 vw angeben kann. Dann weiß der Browser "aha, hier gilt nicht die ganze Auflösung, sondern nur die Hälfte".
  • außerdem kann man auch mehrere Srcsets angeben, um auch ganz andere Bilder auszuliefern. z.b. für den Fall, dass man auf dem Desktop ein quadratisches Bild hat und das mobile gar nicht passen würde und da dann ein Banner kommen soll.

Helmut Hummel hat jetzt eine Extension gebaut, mit der man all das leichter steuern kann. Soweit ich verstand, wird es mit PHP konfiguriert, was mir persönlich nicht so zusagt. Interessant fand ich auch den Debugmode. Wenn man darauf umschaltet, wird statt dem Bild ein mit dem Gifbuilder gerendertes Bild ausgegeben, was Informationen darüber ausgibt, welches Bild der Browser gerade wählen würde und was für Attribute es hat.

Nächstes Jahr wieder? - Ein Resümee

Die Atmosphäre in Karlsruhe war von Kreativität und Innovationsfreude geprägt, was durch die moderne Infrastruktur und die historische Kulisse der Stadt zusätzlich gefördert wurde. Ob langjähriger TYPO3-Profi oder neugieriger Neuling – die TYPO3 Developer Days boten für jeden Teilnehmer wertvolle Einblicke und neue Impulse, um die eigenen Fähigkeiten zu erweitern und das Potenzial von TYPO3 voll auszuschöpfen.

Auch unsere TYPO3-Experten waren weitestgehend begeistert und können sich einen weiteren Besuch in 2025 gut vorstellen.


Tobias Hein
Head of DXP

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